Für viele Menschen sind Friedhöfe Orte der Ruhe, der Besinnlichkeit und der Kraft. Und gar nicht so wenigen Menschen erscheint der Gedanke, Friedhöfe als Kraftort zu nutzen, abwegig und unbehaglich. Völlig zu Unrecht, wie wir meinen.
Viele Friedhöfe wurden nach geomanischen Regeln errichtet. Hier sollen trauernde Seelen Trost und Stärkung finden und es soll ihnen die Möglichkeit des Loslassens und Kräftefindens gegeben werden.
Am Wiener Zentralfriedhof, dem größten Friedhof von Wien, findest du den „Park der Ruhe und der Kraft“. Dabei handelt es sich um einen Landschaftspark, der in sechs unterschiedlich gestaltete Bereiche gegliedert ist und zur körperlichen wie geistigen Entspannung einladen soll. In der alten Tradition der Geomantie angelegt, bietet er Besuchern neben Ruhe und Besinnung auch Kontakt mit den Kräften der Bäume, der Pflanzen, der Steine und der Erde. Mit deren Hilfe sollen im „Park der Ruhe und Kraft“ Blockaden gelockert, Trauer abgeladen und neue Kräfte getankt werden können.
Orte der Kraft, Erholung und Besinnung
Besonders alte Friedhöfe mit ihren oft parkähnlichen und weitläufigen Anlagen sind Orte der Kraft, der Erholung und der Besinnung. Der Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beispielsweise: er ist der größte Parkfriedhof der Welt und beherbergt 235.000 Grabstätten, einige hundert Laub- und Nadelgehölzarten sowie Teiche und Bäche. Die Anlage zeichnet sich zudem durch eine Mischung aus historischen Bauten, Gartendenkmälern und modernen Themengrabstätten aus. Viele Plätze laden zum Verweilen und Innehalten ein. Verlass dich auf dein Gefühl, dann findest du bestimmt einen Platz, der dich einlädt.
Leipzigs Südfriedhof ist der größte Friedhof der Stadt. Doch nicht nur das, er ist außerdem einer der größten und schönsten Parkfriedhöfe Deutschlands und bietet Raum und Boden für eine Vielzahl seltener Bäume wie den Urweltmammutbaum, den Ginko und den Geweihbaum sowie für rund 10.000 Rhododendronbüsche – und für Menschen, die Klarheit und Kraft in ihre Gedanken bringen möchten.
Schauen wir noch kurz nach Zürich: Hier bietet der Friedhof Enzenbühl seinen Besuchern eine Fülle von Eindrücken. Als vielschichtiger Parkfriedhof gestaltet, stößt man auf stets wechselnde, kontrastierende Landschaftselemente. Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt, finden sich an diesem stimmungsvollen Ort eine reiche Vielfalt an Pflanzen und Gehölzen. Der ruhige und friedliche Ort beruhigt die Seele und „öffnet das Herz“.
Doch es müssen nicht immer große, parkähnliche Friedhöfe sein. Viele kleine Friedhöfe, besonders am Land, finden sich nah an Kirchen oder wurden sogar meist rund um die Kirche angelegt. Diese Kirchen wiederum wurden meist auf ehemaligen frühzeitlichen heiligen Kultstätten oder Opferstätten der alten Völker gebaut.
Besonders die Kelten und Germanen, aber auch die Helvetier waren bekannt dafür, ihre Siedlungen und Grabstätten ausschließlich auf ausgewählten Plätzen unter Berücksichtigung und in Zusammenarbeit mit dem “Genius Loci”, dem “Geist des jeweiligen Ortes” zu errichten. Später kamen die Christen, zerstörten die Kultstätten und überbauten sie mit ihren Bauwerken.
Wie du einen Kraftplatz ganz einfach erkennen kannst
Meist finden sich links und rechts des Friedhofstores zwei Bäume, zumeist Linden, die auch als Wächter des Ortes dienen. Achte auf den Wuchs dieser Bäume. Zeigen sie Wachstums-Anomalien, so können diese Hinweise auf einen Kraftplatz sein.
Ein Ende ist auch immer ein Anfang
Ein Friedhof steht für Frieden, Auferstehung, Wiedergeburt und Erneuerung. Hierin liegt auch die Kraft. Wenn du Abschied nehmen oder etwas loslassen musst oder möchtest, können dich diese Orte dabei unterstützen. Ganz einfach, indem sie dir helfen, ein Ende zu akzeptieren und zu verstehen, dass ein Ende immer ein neuer Anfang ist.
Schön gemacht die Webseite. Super Bilder!